Krankenversicherung für Einzelunternehmer – Privat oder freiwillig gesetzlich versichern lassen?

Dies ist der 4. Teil unserer Serie Versicherungen für Selbständige. In diesem Artikel geht es um eine der wichtigsten Verischerungen überhaupt: die Krankenversicherung. Unternehmer haben oft die Wahl ob sie sich privat oder doch lieber gesetzlich versichern lassen möchten. Die Entscheidung ist nicht leicht. Hier möchte ich kurz auf die wesentlichen Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung eingehen.

Grundsätzlich unterscheiden sich die gesetzliche und private Versicherung in der Höhe der Beiträge, den zu erwartenden Leistungen und Kosten.

Die private Krankenversicherung (PKV)

Die Beiträge bei der privaten Krankenversicherung sind nicht vom Einkommen abhängig, sondern vom Alter und Gesundheitszustand der Person selbst. Vor Versicherungsabschluss werden detaillierte Fragen zur Krankengeschichte, Prädisposition in der Familie, Alter etc. gestellt. Basierend auf diesen Angaben und den ausgewählten Leistungsumfang wird der Versicherungsbeitrag berechnet.

Ein Vorteil der privaten Versicherungen ist, dass man sich seine Leistungspakete selbst auswählen und somit auch die Höhe der Versicherungsbeiträge mehr oder weniger selber bestimmen kann. Somit ist ein konstantes bzw. hohes Leistungsniveau gegeben. Dennoch sind auch bei den Privatversicherungen, aufgrund der medizinischen Inflationsrate und natürlich auch mit zunehmenden Alter, steigende Beiträge in Zukunft zu erwarten.

Die privaten Krankenversicherungen beruhen auf dem Anwartschaftsdeckungs/- oder Kapitaldeckungsverfahren. Das bedeutet, dass jeder seine eigenen, individuellen Geldrückstellungen fürs Alter macht.

Beim Abschluss einer Privatversicherung wird jedoch meist nur die eigene Person selbst versichert, d.b. das meist Zusatzversicherungen für die Familie abgeschlossen werden müssen.

Die Prämien starten ab 150 Euro und sind stark vom Eintrittsalter, Gesundheitszustand, Geschlecht, Beitragsentwicklung etc abhängig. Eine professionelle, individuelle Beratung ist daher ein Muss!

Die Wahl der Versicherung sollte gut überlegt sein

Wer einmal in die private Krankenversicherung gewechselt hat, kann kaum wieder in die Gesetzliche zurückwechseln. Ab dem 55. Lebensjahr kann nur der wieder in die gesetzliche Versicherung wechseln, der in den letzten 5 Jahren davor mehr als die Hälfte der Zeit gesetzlich versichert war.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die Beiträge sind einkommensabhängig. Jehr mehr man verdient, desto teurer wird der Versicherungsbeitrag (bis zu einer gewissen Obergrenze).

Außerdem wird hier das Umlageverfahren angewandt. Das bedeutet, das Geld das du einzahlst wird nicht gespart, sondern sofort an diejenigen die eine Leistung brauchen “weitergegeben”. Durch das allgegenwärte Demographieproblem (immer weniger Beitragseinzahler und immer mehr Rentenemempfänger) wird dieses System bereits durch Steurgelder subventioniert. Der Staat entscheidend was bezahlt wird. Dabei werden immer mehr Leistungen gestrichen und das ganze System wird zunehmend unsicherer.

Tipp: Fehlende Leistungen des gesetzlichen Versicherungsplans können mit einer zusätzlichen privaten Versicherung ausgeglichen werden.

Ein Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung ist jedoch, dass nicht nur die erwerbstätige Person, sondern die ganze Familie durch den Hauptverdiener mitversichert ist. Somit bedarf es oft keine zusätzlichen Versicherungsabschlüsse für Familienmitglieder.

Gesetzliche Krankenkasse Anbieter

Grundsätzlich sind die Beiträge bei allen Krankenkassen gleich hoch (bis auf eventuelle Zusatzbeiträge hier und da). Auch beim Leistungsumfang unterscheiden Sie sich nur wenig. Auf http://www.gesetzlichekrankenkassen.de/ kannst du dein persönliches Leistungspaket zusammenstellen und herausfinden, welche Krankenkasse am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

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